Lebensmittelverschwendung

Lebensmittel sind ein teures Gut. Fast 11 Mio. Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll, bei der Erzeugung und Verarbeitung, bei Großverbraucher:innen, im Handel und in Privathaushalten. Der überwiegende Teil der Abfälle entsteht in privaten Haushalten. In Frankfurt sind das etwa 61 000 Tonnen pro Jahr! Dies ist nicht nur ein ethisches, sondern auch ein ökologisches und ökonomisches Problem. Immerhin werden sowohl für die Erzeugung als auch für die Vernichtung von Waren Rohstoffe, Energie und Wasser benötigt. Mit jedem Lebensmittel, das weggeworfen wird, werden also wertvolle Ressourcen verschwendet.

 

Auslöser und Auswirkungen

Lebensmittelverschwendung ist aus mehreren Gründen ein großes Problem mit weitreichenden ökologischen und wirtschaftlichen Folgen. Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 59 Prozent (6,5 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten. Im Schnitt wirft damit jede:r Bundesbürger:in 75 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Doch nicht nur das. Auch die wertvollen Ressourcen, die für die Produktion eingesetzt werden, landen ungenutzt im Müll. In jedem einzelnen Lebensmittel steckt Arbeitskraft, Energie und Wasser. 11 Mio. Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland insgesamt jährlich als Abfall entsorgt. Darin eingerechnet sind Lebensmittelabfälle aus allen Bereichen, also auch der Primärproduktion, der Verarbeitung und dem Handel. Darüber hinaus ist die Verschwendung von Lebensmitteln auch ethisch und sozial nicht zu akzeptieren, denn auf der Welt müssen, trotz theoretisch ausreichender jährlicher Lebensmittelproduktionen, über 800 Mio. Menschen Hunger leiden. Außerdem ist die Verschwendung von Lebensmitteln auch schädlich für das Klima: Laut Schätzungen der Umweltschutzorganisation WWF ist Lebensmittelverschwendung für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit ein Haupttreiber der Klimakrise. Die durch verschwendete Lebensmittel weltweit verursachte Menge an Treibhausgasemissionen beträgt 3,3 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.

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Wie engagiert sich Frankfurt?

Ansätze gibt es bereits, wie zum Beispiel der Ernährungsrat, der sich in Frankfurt für ein nachhaltiges, klimaschonendes und faires System zur Versorgung der städtischen Bevölkerung einsetzt, oder Klimagourmet, die Plattform für nachhaltigen Genuss und Klimaschutz in Frankfurt Rhein-Main. Bereits zum zehnten Mal findet in diesem Jahr in Frankfurt die Klimagourmet-Woche statt, die zeigt, dass eine klimafreundliche Ernährung nicht bedeutet, auf kulinarischen Genuss zu verzichten. Weiterhin soll Frankfurt am Main Zero Waste City werden und sich mit anderen europäischen Städten im Zusammenschluss vernetzen. Ziel dieser europaweiten Initiative ist es, Abfall möglichst zu vermeiden und anfallende Abfälle wiederzuverwenden oder zu recyceln, um genutzte Ressourcen weitgehend im Kreislauf zu führen.

Hier finden Sie weitere Informationen zur nachhaltigen Ernährung.

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Das Engagement gegen Lebensmittelverschwendung ist ein Baustein der städtischen Kampagne zur Abfallvermeidung, die in diesem Jahr noch auf mehreren Ebenen intensiviert werden wird. Um die Bürger:innen für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren, sollen Kampagnenelemente wie Infomaterialien, Beiträge im Web und über Social-Media-Kanäle sowie eine öffentliche Veranstaltung umgesetzt werden. Die Städte gegen Food Waste-Initiative bietet außerdem die Möglichkeit, Erfahrungen mit anderen Partnerstädten auszutauschen.

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Too Good To Go

Die Stadt Frankfurt am Main engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung und ist im Februar 2022 der Initiative „Städte gegen Food Waste” beigetreten. Mit ihrer Teilnahme an dem Netzwerk bekräftigt die Stadt Frankfurt, sich in den kommenden Jahren aktiv für die Lebensmittel-rettung einzusetzen und damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit vor Ort zu leisten. Im Mittelpunkt steht dabei, überschüssige Lebensmittel im Handel und bei der Außer-Haus-Verpflegung stärker umzuverteilen sowie innerhalb der Bevölkerung besser über das Thema Lebensmittelverschwendung aufzuklären.

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Initiativen gegen Verschwendung

In Frankfurt engagieren sich schon seit vielen Jahren unterschiedliche Initiativen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Unter anderem dadurch, dass Lebensmittel gesammelt und weiterverteilt werden. 

Lebensmittel retten

Auf der einen Seite gibt es Lebensmittel, die in Läden und Restaurants nicht mehr verkauft oder verwendet werden können, aber qualitativ noch einwandfrei sind. Auf der anderen Seite gibt es Bedürftige, die diese Lebensmittel gebrauchen können. Die ehrenamtlichen Helfer:innen der Frankfurter Tafel sorgen dafür, dass übrig gebliebene Lebensmittel in die Hände bedürftiger Menschen gelangen.

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Lebensmittel teilen

Lebensmittel sind ein wertvolles Gut, mit dem respektvoll umgegangen werden sollte. Statt aussortierte, überschüssige oder unverkäufliche Lebensmittel wegzuwerfen, können sie über „Fairteiler“ Stellen in der Stadt oder über „Essenskörbe“ auf foodsharing.de weitergegeben werden. 

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Lebensmittel schätzen

Mensch und Umwelt mit kleinen Projekten helfen, sich selbst zu helfen, ist die Vision des gemeinnützigen Vereins ShoutOutLoud – Changing the World Step by Step. Dabei werden besonders unterstützungswürdige Projekte erfolgreich umgesetzt und nachhaltig gefördert. Dabei liegt der Fokus auf den Themen Lebensmittelverschwendung im Speziellen (Programm: Kein Essen für die Tonne) und Ressourcenverschwendung.

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Tipps zur Vermeidung von Verschwendung

Lebensmittelwertschätzung beginnt nicht erst beim Kochen, sondern bereits beim Betreten des Supermarktes. Denn: Wer zu viel kauft, wirft am Ende auch viele Lebensmittel weg. Ein bedarfsgerechter Einkauf, gute Planung und ein regelmäßiger Blick in den Vorratsschrank machen nicht viel Arbeit – den Wocheneinkauf dafür aber umso leichter. Zu viel eingekauft? Trotz guter Planung und richtiger Lagerung kommt es immer wieder vor, dass der Kühlschrank voller ist als unser Hunger groß und Lebensmittel länger liegen als beabsichtigt. Alles kein Grund zur Sorge! Denn wer Lebensmittel richtig kühlt, einfriert, einkocht oder einlegt, macht diese haltbar und bewahrt sie vor der Tonne. Lebensmittel richtig lagern ist eine Wissenschaft. Denn unterschiedliche Lebensmittel haben unterschiedliche Anforderungen. Nicht immer ist der Kühlschrank die beste Wahl. Wer sich in Sachen Lagerung richtig auskennt, kann seine Lebensmittel länger haltbar machen. Drei wesentliche Tipps gegen Lebensmittelverschwendung sind hier aufgeführt.

1. Gut planen

Vorräte überprüfen, im Voraus planen und Einkaufszettel schreiben, bedarfsgerecht und maßvoll einkaufen sowie sich dabei Zeit nehmen – damit werden nicht nur Geld gespart, sondern auch wertvolle Nahrungsmittel erhalten.

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2. Richtig lagern

Brot und Backwaren: Um Brot länger aufzuheben, sollte es vor dem Austrocknen geschützt sein – zum Beispiel in einem Brotkasten oder Tontopf mit Deckel. Wenn die Umgebung zu feucht ist, steigt die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Schnittbrot bietet mehr Angriffsfläche für Schimmel, kaufe daher lieber Brot am Stück. Im Zweifel können Brot und Brötchen auch ganz problemlos eingefroren und später wieder aufgebacken werden.

Fleisch- und Milchprodukte: Tierische Produkte sind leicht verderbliche Lebensmittel und gehören somit direkt nach dem Einkauf in den Kühlschrank. Auf einen Teller gelegt und mit Klarsichtfolie abgedeckt, bleibt rohes Fleisch im untersten Kühlschrankfach am längsten frisch. Gut verschlossen und am besten originalverpackt, fühlen sich Milchprodukte im mittleren Bereich des Kühlschranks am wohlsten. Käse mag es luftig und feucht, jedoch nicht zu kalt.

Gemüse und Obst: Fast alle Gemüsesorten sind kühlschrankverträglich, nur Auberginen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbis sollten lieber nicht so kalt lagern. Bei Obst gilt die Faustregel: Heimisches wie Apfel, Kirsche oder Zwetschge können kühl lagern, Exotisches wie Mango, Banane oder Zitrusfrucht gehört nicht in den Kühlschrank.

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3. Haltbar machen

Haltbarkeit überprüfen, richtig kühlen, einfrieren, einkochen, einlegen und fermentieren: Bevor ein Lebensmittel in der Tonne landet, sollte überprüft werden, ob es wirklich verdorben ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist lediglich eine Empfehlung der Hersteller:innen. Die meisten Lebensmittel sind bei richtiger Kühlung, wenn sie jeweils in das richtige Fach im Kühlschrank eingeräumt werden, länger haltbar. Die beste Methode, Frisches haltbar zu machen, ist das Tiefkühlen.

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