Bürger:innendialog: Stadtleben neu denken ‒ Wie wollen wir den Mainkai nutzen und beschatten?

Am 17. November diskutierten Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität, Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen und Heike Appel, Leiterin des Grünflächenamts Frankfurt mit Bürger:innen über das Stadtraumexperiment „Sommer am Main“ und die Entwicklung des Mainkais.

 

Beim Frankfurt Green City-Bürger:innendialog „Stadtleben neu denken – Entwicklung Mainkai“ ging es hoch her. Engagierte und interessierte Bürger:innen und Akteur:innen konnten im Historischen Museum sowie online ihre Fragen zur Umnutzung des nördlichen Mainufers stellen und ihre Ideen für die Zukunft der Fläche beitragen.

Die Podiumsgäste legten ihre Visionen für einen grüneren und attraktiveren Stadtraum dar. Heike Appel verwies auf die notwendige Entsiegelung und die Erweiterung von Grünflächen, während Stadtrat Gwechenberger die historische Verbindung von Stadt und Fluss hervorhob und anregte, den Hafen zu rekonstruieren, um so einen städtebaulich besonderen Ort zu schaffen. Stichworten wie Freiraum, Weitsicht und Aufenthaltsqualität konnten manche Bürger:innen aus Sachsenhausen wenig abgewinnen. Sie thematisierten hauptsächlich den Verkehr, von dem sie eine erhöhte Belastung Sachsenhausens erwarten. Erhebungen des Mobilitätsdezernats, denen zufolge sich die Auto-Fahrzeit bei der Mainkaiumnutzung nur um eine bis zweieinhalb Minuten verlängere, die Mehrbelastung an Tagen mit Großveranstaltungen wie Museumsuferfest oder Mainuferfest ungleich höher sei, konnten Kritiker:innen wenig überzeugen.

Die Einwände sind Mobilitätsdezernent Siefert bereits bekannt. Er zeigte sich allerdings zufrieden mit dem Umfahrungskonzept und dessen Annahme, das den Autoverkehr 2022 und 2023 während der Mainkai-Umnutzung vermehrt über den Anlagering und die Mörfelder Landstraße leitete. Der Stadtrat verwies auf die grundsätzliche Notwendigkeit, Autos auf der Straße zu reduzieren und Fuß- und Radverkehr sicheren Raum zuzuweisen. Die Flächen in der Stadt seien begrenzt und die Einwohnerzahlen steigen. Die Stadt strebe daher an, bis 2035 den Autoverkehr um zehn Prozent zugunsten anderer Verkehrsmittel zu reduzieren. Die Mehrheit der Besucher:innen stimmte dem zu, applaudierte auch dem Vorschlag eines Bürgers, zusätzlich den Schaumainkai für Autos zu sperren und aufzuwerten. Unterm Strich blieb wenig Raum, um Ideen für die künftige Nutzung des Mainkais auszutauschen, zu sehr war der Dialog von den Emotionen der verkehrsgestressten Anwohner:innen bestimmt. Moderiert wurde der Bürger:innendialog von Feyza Morgül, die kurzfristig für die erkrankte hr-Moderatorin Petra Boberg eingesprungenen war.

Das Video der Veranstaltung ist abrufbar unter
https://www.youtube.com/watch?v=QRpPzn8jbcg

Weitere Informationen zum „Sommer am Main“ finden Sie auf
www.sommerammain.de

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