Stadtviertel und Menschen verbinden

Neue Bus-, Straßenbahn- und Stadtbahnlinien: Das Nahverkehrsnetz wird dichter geknüpft

Projektsteckbrief

Projekttitel: „Der öffentliche Nahverkehr als Rückgrat der Mobilität im Ballungsgebiet“

Themenknoten: Mobilität

Projektziele: Förderung stadtverträglicher Mobilität, ­Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Nahverkehr, gute Anbindung neuer und bestehender Quartiere und Stadtteile an Busse und Bahnen.

Beteiligte: ämter- und fachübergreifend ­(Verkehrs-, Stadt- und Umweltplanung, und weitere)

Gute, schnelle Verbindungen, ein attraktiver Fahrplan und funktionierende Anschlüsse – der Ausbau von ­Bussen und Bahnen und die Anbindung neuer Stadtviertel an den Öffentlichen Nahverkehr fördern den Umstieg vom Auto zu einer nachhaltigen und stadtverträglichen Mobilität. Zahlreiche Buslinien, Straßenbahn- und Stadtbahnlinien sind in den vergangenen Jahren in Frankfurt neu in Betrieb gegangen.

Frankfurt wächst. Eine ganze Reihe von Siedlungen wurden in den zurückliegenden Jahren neu gebaut; weiter steigende Einwohnerzahlen lassen den Bedarf an Wohnungen, Grün­flächen, sozialer Infrastruktur, an effizienterer Nutzung der vorhandenen verkehrlichen Infrastruktur sowie an deren stadtverträglicher Ergänzung auch zukünftig wachsen. Mit zunehmender Bevölkerung steigt auch das Verkehrsaufkommen. Der Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, in der Freizeit – damit die alltäglichen Wege nicht mit dem Auto zurückgelegt werden, ist eine gute Anbindung der neuen Viertel an das Nahverkehrsnetz unerlässlich. Für die Bürger/innen ist ein Umzug ein guter Anlass, ihr routiniertes ­Mobilitätsverhalten zu verändern und nachhaltiger zu gestalten – insbesondere wenn das Angebot attraktiv ist.

Riedberg: zwei Linien für einen neuen Stadtteil

Auf dem im Nordwesten Frankfurts gelegenen Riedberg entsteht ein komplett neuer Stadtteil mit Schulen und Kinder­tagesstätten, Parks und Spielplätzen, Einzelhandel und Gastronomie. Wenn alle Bauvorhaben beendet sind, werden 15.000 Menschen auf dem Riedberg leben. Der Stadtteil wurde mit einer neuen Stadtbahnstrecke und zwei Linien an den Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Zwischen den ­Stationen Niederursel und Kalbach entstand eine rund vier Kilometer lange Neubaustrecke, auf der seit Ende 2010 die U-Bahn-Linien U8 (Südbahnhof–Riedberg) und U9 (Ginnheim–Nieder-Eschbach) verkehren.

Mit Straßenbahnlinie 18: Ausfallstraße wird zur Stadtstraße

Ende 2011 ging die neue Straßenbahnlinie 18 zum Neubaugebiet am Frankfurter Bogen im Norden der Stadt in Betrieb. Mit ihrem Verlauf über die Friedberger Landstraße wurde diese Hauptverkehrsachse komplett umgebaut. Auf der Friedberger Landstraße wurde die Anzahl der Fahrspuren zugunsten der Straßenbahnlinie reduziert, Radwege wurden gebaut und die Baumallee fortgesetzt. Nahezu 100 neue Bäume verbessern die Funktion der Straße als Kaltluftschneise.

Die neue Straßenbahn verbindet den Frankfurter Bogen in knapp 20 Minuten schnell und direkt mit der Innenstadt und bietet eine attraktive Mobilitätsalternative zur Autonutzung.

Mit Straßenbahnlinie 17: Ein Kilometer neue Strecke schafft direkte Verbindung mit der Nachbarstadt

Ende 2014 wurde in der Stresemannallee eine Lücke geschlossen: Mit dem Bau der rund einen Kilometer langen Straßenbahnstrecke entstand die „neue“, jetzt zehn Kilometer lange Linie 17. Mit der „neuen“ 17 wurde eine schnelle und umsteigefreie Verbindung von der im Süden gelegenen Nachbarstadt Neu-Isenburg zum Frankfurter Hauptbahnhof, zur Messe und zur Festhalle oder auch in die Neubaugebiete City-West und Rebstock mit ihren zahlreichen Arbeitsplätzen geschaffen.

Teil des Projekts war auch die Erweiterung der Fläche des dortigen Abenteuerspielplatzes und die Neugestaltung der Stresemannallee, die die Aufenthaltsqualität im Quartier und die Verkehrssicherheit verbessert. Dazu leisten auch neue, sichere Radverkehrsführungen an der Kreuzung Kennedy­allee/Stresemannallee, einem der größten Verkehrsknoten der Stadt, einen Beitrag.
 

 

braucht man mit der neuen Linie 17 von Neu-Isenburg zum Hauptbahnhof. Die Straßenbahn der Linie 18 fährt in 19 Minuten von der Endhaltestelle Gravensteiner-Platz bis zur ­Konstablerwache. Die ­Linie U8 ist vom Riedberg bis zum Südbahnhof nur 26 Minuten unterwegs.

Zukunftsprojekte: dichteres Netz knüpfen, bestehende Strecken entlasten

Die Linie U5 soll bis 2021 über die bisherige Endstation „Hauptbahnhof“ hinaus ins neu entstehende Europaviertel verlängert werden und so auch dieses Quartier mit einem attraktiven, leistungsfähigen Schienenverkehrsmittel an das ÖPNV-Netz anschließen.

Der mit dem Bau der Straßenbahnstrecke durch die Strese­mannallee erfolgte „Lückenschluss“ ist zugleich auch der erste Teil der geplanten Ringstraßenbahn, die entlang der dicht bebauten Stadtteile um die Innenstadt führen soll. Mit der Ringstraßenbahn würden täglich rund 9.000 Personenfahrten mehr im Straßenbahnnetz durchgeführt.

Im Stadtbahnnetz soll eine zweite Nord-Süd-Verbindung zwischen Ginnheim und Bockenheimer Warte insbesondere die Strecke über die Eschersheimer Landstraße entlasten. Eine Potentialstudie hat gezeigt, dass eine solche Verbindung zu Fahrgastgewinnen von mehr als 12.000 Personenfahrten täglich führen kann – Fahrten, die jetzt noch mit dem Auto durchgeführt werden.

Für die Stadtplanung bieten sich entlang der neuen Trassen neue Möglichkeiten, denn sie erschließen der wachsenden Stadt Flächen für städtebauliche Erweiterungen.
 

Wachsende Stadt

Effizientere Nutzung und Ergänzung des Nahverkehrsnetzes, damit das steigende Verkehrsaufkommen der wachsenden Bevölkerung stadt­verträglich bewältigt werden kann.

Mobilitätsroutinen

Anbindung aller neuen Stadtteile und Siedlungen an das Nahverkehrsnetz; ein Umzug ist bei attraktivem Angebot ein guter Anlass, das eigene Mobilitäts­verhalten nachhaltiger zu gestalten.

Dichteres Netz

Entlastung von Hauptstrecken; schnelle und z. T. umsteigefreie Verbindun­gen durch Schließen von Netzlücken sowie neue direkte Linien führen zu Fahrgastgewinnen; Erschließen von Flächen für neue Siedlungen.

traffiQ Lokale Nahverkehrgesellschaft 
Frankfurt am Main mbh

Kirsten Anlauf
Telefon 069 212-25259
k.anlauf(at)traffiQ.de