Projektsteckbrief
Projekttitel: „Erfolgsbeteiligung für nutzerbedingtes Energie- und Wassersparen an Frankfurter Schulen“ (Energiesparschulen)
Themenknoten: Bildung
Projektziele: Energieeinsparung und Reduzierung von CO₂-Emissionen an Schulen durch verändertes Nutzerverhalten. Durchführung mit Schülerinnen und Schülern integriert das Thema als Lern-, Handlungs- und Erfahrungsfeld in die pädagogische Praxis. Sensibilisierung von Kindern, Jugendlichen und beteiligten Erwachsenen für nachhaltige Entwicklung.
Projektbeteiligte: Stadtschulamt, Abteilung Energiemanagement im Hochbauamt, Umweltlernen in Frankfurt e. V.
Projektbeginn: Pilotprojekt 1998
Projekttitel: Lernwerkstätten „Klima und Energie?
Themenknoten: Bildung
Projektziele: Mit innovativen Lernmethoden die Verwendung von Energie oder Wasser und ihre Folgen für die Umwelt erleb- und erfahrbar machen. Schüler/innen lernen, kompetent und verantwortlich mit Energie umzugehen und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu handeln.
Projektbeteiligte: Mainova AG, Energiereferat, Umweltlernen in Frankfurt e. V.
Projektbeginn: 2002 mit den Lernwerkstätten „Wind“ und „Wärme?
Frankfurter Schulklassen machen ihre Schule zur Energiesparschule. Das spart viel Energie, schützt das Klima und macht die Schüler/innen zu Experten für Energieeffizienz – ein Beitrag zum kommunalen Klimaschutz und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung zugleich.
Im Blick auf die Ziele, die sich die Stadt Frankfurt am Main mit dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ gesetzt hat – 100 Prozent regenerative Energieversorgung und 50 Prozent Energieeinsparung bis 2050 – sind Schulen ganz besondere Gebäude. Zum einen sind sie kommunale Bauten, deren Potenziale zur Energieeinsparung genutzt werden müssen. Zum anderen können sie als Bildungsorte Schüler/innen früh an Klimaschutz und nachhaltiges Handeln heranführen. Das „Energiesparprojekt“ an Frankfurter Schulen und die Lernwerkstätten „Klima und Energie“ sind hier wichtige Bausteine.
Den Energieverbrauch senken und sparen lernen
Schon 1998 hat das Stadtschulamt in Zusammenarbeit mit Umweltlernen in Frankfurt e. V. und dem Hochbauamt ein Pilotprojekt zur Energieeinsparung an Schulen gestartet.
Sind Räume beleuchtet oder elektrische Geräte eingeschaltet, obwohl sie nicht genutzt werden“ Erfolgt die „Temperaturregelung“ über das Fenster“ Sind die Nutzer über richtiges Lüften informiert“ Die Schüler/innen erkunden ihr Schulgebäude mit Messgeräten und suchen gemeinsam mit Schulhausverwaltung und Lehrkräften nach Energielecks. Dann entwickeln sie Informationen zu Einsparmöglichkeiten für alle in der Schule. Die Hälfte der Einsparungen kommt den Schulen direkt zugute, die andere Hälfte wird für energiesparende Investitionen der Stadt eingesetzt.
Ein Energiemanagement mit Schüler/innen entwickeln
Grundlage für weitere Sparmaßnahmen ist ein funktionierendes schulinternes Energiemanagement. Schüler/innen, Lehrer/innen und Schulhausverwalter/innen bilden dafür ein Energie-Team, das einen Handlungsplan entwickelt und die Umsetzung organisiert und überwacht. Eine Analyse der Verbrauchsdaten und der Nutzungsgewohnheiten dienen dazu, individuelle Lösungen für die Schule zu erarbeiten.
Klassen lernen, z. B. Thermostate richtig einzustellen oder das Licht in den großen Pausen auszuschalten. Schulhausverwalter/innen können bestimmte Heizkörper abstellen, Fenster kontrollieren oder Leuchtstoffröhren in überbeleuchteten Räumen entfernen. Andere Vorschläge sollen die Eltern zur Mitarbeit motivieren. So wird an Elternabenden über Energiesparen informiert. Schließlich unterstützt Energiesparen zu Hause auch die Arbeit im Unterricht.
Umweltlernen in Frankfurt e. V. und das Hochbauamt unterstützen die Schulen durch Moderation und Fortbildungen. Den Schulhausverwaltungen hilft ein Energiecoach.

haben die 110 Frankfurter Energiesparschulen ihre CO₂-Emissionen allein im Jahr 2014 gesenkt. Der Energieverbrauch wurde um 12.000 MWh reduziert und dabei 1,3 Millionen Euro eingespart.
Erfolge beim CO₂-Ausstoß – und bei den Kosten
Die mittlerweile 110 Frankfurter Energiesparschulen haben allein im Jahr 2014 den Energieverbrauch um 12.000 MWh und die CO₂-Emissionen um 4.000 t reduziert. 1,3 Millionen Euro wurden eingespart. Zugleich vermittelt die Arbeit in den Energie-Teams Kindern, Jugendlichen und den beteiligten Erwachsenen viel über sorgfältigen Umgang mit Energie und Wasser.
Ziel ist es, alle Frankfurter Schulen in das Energiesparprojekt einzubinden und pädagogische Programme zu den Themen Klimaschutz und Energie als Regelangebot zu etablieren.


Lernwerkstätten – nachhaltiges Handeln ganz praktisch vermitteln
Begleitend zu den Energiesparprojekten werden Lernwerkstätten zum Thema „Klima und Energie“ angeboten. Sie knüpfen an den naturwissenschaftlichen und den Sachunterricht an und machen die Verwendung von Energie oder Wasser und ihre Folgen für die Umwelt erleb- und erfahrbar.
Im Sinne einer kompetenzorientierten Bildungsarbeit beruhen Lernwerkstätten auf einem Methodenmix aus Gesprächen und Diskussionen im Klassenverband, Arbeit in Kleingruppen, interaktiven Spielen und Lernstationen. An diesen werden verschiedene Aspekte des Themas mit Versuchen, Erkundungen und Spielen erarbeitet. Die Schüler/innen erwerben die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und selbst nachhaltig zu handeln. Lernwerkstätten können Kinder und Jugendliche dazu motivieren, sich kritisch mit Konsum, Alltagsprodukten und dem eigenen Lebensstil auseinanderzusetzen.
Im Bereich Energie und Klimaschutz werden folgende Lernwerkstätten angeboten: Strom, Energie schlau nutzen, Wind, Wärme und Passivhaus. Seit 2002 haben ca. 500 Schulkassen eine dieser Lernwerkstätten besucht.
Umweltlernen in Frankfurt e. V.
Katja Bühring-Uhle
Telefon 069 212-30130
katja.buehring-uhle(at)stadt-frankfurt.de