Knotenpunkt für weltweite Datenströme

Die digitale Wirtschaft in Frankfurt

Vier Fünftel des deutschen Internetverkehrs werden über den Knotenpunkt Frankfurt ­abgewickelt. Hinter einer der leistungsfähigsten digitalen Infrastrukturen weltweit steht eine starke Branche aus Infrastruktur­anbietern und Dienstleistern.

Aus einem Sammelpunkt für Telekommunikation, an dem sich Kabelstränge aus ganz Deutschland bündelten, hat sich Frankfurt zu einem der wichtigsten Standorte für die digitale Infrastruktur weltweit entwickelt. 1995 ging der Internetknoten DE-CIX in Frankfurt in Betrieb, der heute gemessen am Datendurchsatz der größte Internetknoten in Europa ist. Die Domain-Registrierungsstelle DENIC und zahlreiche Internet-Rechenzentren haben ihren Standort hier. Im Frankfurter Stadtgebiet betreiben über 35 kommerzielle Anbieter an über 50 Standorten Rechenzentren, darunter sechs große, internationale Betreiber. Viele dieser Rechenzentren bieten Dienstleistungen für die Industrie und die in Frankfurt stark vertretene Finanzbranche an.

 

Rechenzentrumsfläche werden in der Metropolregion FrankfurtRheinMain betrieben.

Ein Wirtschaftsfaktor von wachsender Bedeutung

Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist für Frankfurt zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Branche noch weiter wachsen lassen.

In der Industrie z. B. werden Produktionsanlagen immer weiter vernetzt und Prozesse digitalisiert („Industrie 4.0“). Im „Internet der Dinge“ kommunizieren Geräte, Fahrzeuge oder Gebäude miteinander und mit dem Internet. Zudem werden IT-Dienstleistungen immer häufiger in zentrale Rechenzentren ausgelagert (Cloud-Computing). Diese Entwicklungen werden zu stark steigenden Datenmengen führen.

 

betrug im Jahr 2013 der Anteil der Server- und Rechenzentren am gesamten Frankfurter ­Jahres­stromverbrauch.

Klima schützen bei wachsenden Datenströmen

Die Vorreiterrolle von Frankfurt bei der digitalen Infrastruktur ist zugleich mit Herausforderungen für die Stadt verbunden. Die IKT geht mit einem enormen Energiebedarf einher – Tendenz steigend. Der jährliche Strombedarf der Frankfurter Server- und Rechenzentren betrug im Jahr 2010 rund 10 Prozent des gesamten Frankfurter Stromverbrauchs. Heute liegt ihr Anteil schon bei rund 20 Prozent.

Die Konzentration von Rechenleistung in großen zentralen Rechenzentren statt in vielen kleineren Anlagen führt zu einer beträchtlich besseren Energieeffizienz. Darüber hinaus entwickeln die Betreiber eigene Konzepte zur Senkung des Stromverbrauchs. Der Frankfurter Masterplan 100 % Klimaschutz, der die Umstellung der Frankfurter Energieversorgung auf Erneuerbare Energien bis 2050 zum Ziel hat, enthält u. a. Ansätze, wie in Rechenzentren durch Effizienzmaßnahmen Energie eingespart und durch die Nutzung von Abwärme die Gesamteffizienz angehoben werden kann („Green IT“).

Die Infrastruktur am Standort Frankfurt sichern

Als Standort für die digitale Wirtschaft hat sich Frankfurt in einem starken internationalen Wettbewerb zu behaupten. Für die IKT-Branche und die sich entwickelnde Industrie 4.0 sind eine ausreichende und sichere Energieversorgung und eine leistungsfähige digitale Infrastruktur entscheidende Standortfaktoren.

Der Frankfurter Masterplan Industrie enthält Ansätze zur Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen, die diesen Ansprüchen gerecht werden. Der Beirat Industrie, der die Erstellung des Masterplans Industrie begleitete, empfiehlt zudem, eines der bestehenden Gewerbegebiete zu einem „Digitalen Gewerbegebiet“ zu entwickeln. Das Modellprojekt soll Flächen und eine Infrastruktur mit besonders hohen Übertragungsraten für die Industrie 4.0 bereitstellen.

Interessengemeinschaft der digitalen Wirtschaft

Der Verein Digital Hub FrankfurtRheinMain e.V.ist eine regionale Interessengemeinschaft der digitalen Wirtschaft. Das Netzwerk aus Rechenzentrumsbetreibern, ITK-Spezialisten, Finanz-, Wirtschafts-, Standort- und Technologieexperten vertritt die Anbieter und die Anwender der digitalen Infrastruktur in der Metropol­region FrankfurtRheinMain. Auch die Mainova-Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH ist als Verteilnetzbetreiber mit einer hochverfügbaren Stromversorgung in der Interessengemeinschaft vertreten. Der Verein befasst sich mit den Innovationsfeldern der Netzwerkwirtschaft und setzt sich dafür ein, dass Frankfurt auch in Zukunft der zentrale Internet­knoten und Rechenzentrumsstandort in Europa bleibt.

Der Verein geht zurück auf eine Gründungsinitiative der Stadt Frankfurt am Main, der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, des Instituts für Neue ­Medien (INM) sowie des Anbieters für Rechenzentrums-Dienstleistungen Interxion Deutschland GmbH. Überregional agiert der Digital Hub in enger Kooperation mit dem eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.

www.digitalhub-frm.de

Umweltamt

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