Frankfurt ist in Sachen Nachhaltigkeit spitze

2018 zehnter Platz in weltweitem Städte-Ranking

Frankfurt am Main wurde 2015 als die nachhaltigste Stadt der Welt unter 50 anderen Städten gekürt, gefolgt von London und Kopenhagen. Dies war ein Ergebnis des Sustainable Cities Index, den ARCADIS, die weltweit tätige Planungs- und Beratungsgesellschaft für „Natural and Built Assets“ (natürliche Schutzgüter und bauliche Vermögenswerte), damals vorgestellt hat.

Im Rahmen des Rankings 2018 wurden hundert Städte aus allen Kontinenten hinsichtlich der Nachhaltigkeitskriterien „Menschen“, „Umwelt“ und „Wirtschaft“ untersucht.

Im „Sustainable Cities Index 2018“ erreicht die Mainmetropole den zehnten Platz. Frankfurt punktet in Sachen Nachhaltigkeit vor allem im Subindex „Planet“. Alle deutschen Städte schlagen sich gut in Bezug auf Umwelt, doch die hessische Großstadt hebt sich hier ab mit einem zweiten Platz, direkt hinter Stockholm. Die Menge an Grünflächen ist im internationalen Vergleich herausragend und auch die Fahrradinfrastruktur gut. Mit Rang 28 ist Frankfurt die beste deutsche Stadt beim Subindex „People“. Dort punktet sie in Sachen Logistik und Kriminalitätsrate. Verbesserungsbedarf gibt es allerdings beim öffentlichen Nahverkehr.

„Erstaunliche Innovationskraft der europäischen Städte“

„Frankfurt am Main erreicht oft gute Plätze in Nachhaltigkeitsrankings“, sagt Umwelt- und Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig, „doch der Sustainable Cities Index von ARCADIS verdient besondere Beachtung, weil er insgesamt die erstaunliche Innovationskraft der europäischen Städte belegt.

Frankfurt am Main, London oder Stockholm sind deshalb erfolgreich, weil sie die Bürgerschaft in die Stadtentwicklung einbeziehen und Experimente fördern. Wer die eigene Umwelt positiv beeinflussen kann, wird am ehesten auch Lösungen für die globalen Herausforderungen finden. Wir freuen uns sehr über den guten Platz für Frankfurt, aber genauso über jede weitere Stadt, die sich auf den Weg zur Green City macht.“

Wichtig ist das Gleichgewicht zwischen Finanzen, Umwelt und der Attraktivität als Lebens- und Arbeitsort

Laut  John Batten, Global Cities Director bei ARCADIS, macht der  Sustainable Cities Index „Städten deutlich, wo sie stehen und zeigt Möglichkeiten auf, wie sie nachhaltiger werden können: wirtschaftlich, ökologisch und für das Wohl der Menschen, die dort leben … Städte stehen heute mehr denn je in einem globalen Kontext und sie müssen Wege zu einem Gleichgewicht zwischen Finanzen, der Attraktivität der Stadt als Lebens- und Arbeitsort und der Begrenzung der Umweltschäden finden.“ Nach der Studie spielt  der Faktor „Menschen“ in vielen Städten eine eher untergeordnete Rolle, während die Kriterien „Wirtschaft“ und „Umwelt“ oft besser erfüllt werden. Teures Wohnen und eine schlechte Work-Life-Balance wirken sich hier aus.

Sehr unterschiedliche Ergebnisse der amerikanischen und asiatischen Städte

Von den nordamerikanische Städten erreicht New York mit Platz 14 die beste Platzierung. San Francisco liegt auf Platz 16, Seattle auf Platz 19 der Gesamtwertung. Die Städte in den USA und Kanada erreichen durch ein starkes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und geringe bürokratische Hemmnisse gute Plätze im Teilbereich „Wirtschaft“. Was aber den CO2-Ausstoß anbelangt, liegen sie in der unteren Hälfte des Rankings.

Die Städte Mittel- und Südamerikas kommen besonders in den Bereichen „Menschen“ und „Wirtschaft“ zu keinem guten Ergebnis, bei der „Umwelt“ zeigt sich ein gemischtes Bild. Die am besten bewerteten süd-amerikanischen Städte sind Santiago und São Paulo auf den Plätzen 77 und 78.

Asiens Städte zeigen ein uneinheitliches Bild: Hongkong, Singapur Seoul gehören zu den Top Twenty, während Neu-Delhi, Wuhan, Mumbai, Manila und Jakarta am anderen Ende des Rankings stehen. Seoul erreicht  im Subindex „Menschen“ den siebten Platz – unter anderem mit einer guten Verkehrsinfrastruktur. Hongkong punktet im digitalen Bereich und dem höchsten Anteil an Grünflächen.

Lange Arbeitszeiten und eine niedrige Work-Life-Balance führen bei den meisten anderen asiatischen Städten zu einer niedrigen Wertung in diesem Bereich. Dagegen trägt die Bedeutung im globalen Handelsnetzwerk zu einer guten Wertung im Bereich „Wirtschaft“ bei.

Die Methodik des ARCADIS-Rankings

Die Studie wurde vom Londoner Wirtschaftsforschungsinstitut Centre for Economics and Business Research (www.cebr.com) durchgeführt. Untersucht wurden dafür 100 Städte aus 31 Ländern, die nicht nur geographisch einen guten Querschnitt darstellen, sondern auch hinsichtlich verschiedener Ebenen der wirtschaftlichen Entwicklung, des prognostizierten Wachstums und einer Auswahl von Nachhaltigkeitsherausforderungen. Der ARCADIS Sustainable Cities Index kombiniert viele einzelne Inputindizes, die jeweils einen Teilaspekt der Nachhaltigkeit einer Stadt beschreiben. Alle Indizes beruhen auf verlässlichen Quellen wie den Vereinten Nationen, der Weltbank, der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und anderen.