Fische

Neue Lebensräume unter Wasser

In den beiden Altarmen am neuen Fechenheimer Mainbogen fließt das Wasser sehr viel langsamer als im Main. Die ruhigen Altwasserteiche mit ihren Ufermodellierungen sind so tief, dass sie durch das Grundwasser ständig Wasser führen. Bei Hochwasser findet ein Wasseraustausch mit dem Main statt.

Die geringe Fließgeschwindigkeit und die reiche Unterwasserpflanzenvegetation schaffen Raum zum Laichen und Aufwachsen für eine Vielzahl von Fischarten wie Karpfen, Karausche, Nase, Ukelei, Schleie, Rotfeder und Hecht

Karpfen

Karpfen haben einen verhältnismäßig hohen Körper und sind durch zwei Bartfäden am Maul gekennzeichnet. Sie werden in der Regel 30 bis 40 cm groß.

Karpfen kommen in weiten Teilen Europas und Asiens vor. Schon die Römer schätzten den Karpfen als Speisefisch, und noch heute ist der Karpfen der wichtigste Fisch für die Teichwirtschaft. Der Wildbestand dagegen gilt als bedroht.

In Teichen laichen Karpfen in der Uferregion und überwintern in tieferen Teilen desselben Gewässers. In Flüssen unternehmen Karpfen Wanderungen und laichen an Stellen mit fast stehendem und seichtem Wasser. Karpfen laichen mehrmals in einem Sommer. Der Laich wird auf weichen Pflanzen im Flachwasser abgelegt. Je nach Wassertemperatur dauert es nur etwa fünf Tage, bis aus den Eiern Fischchen schlüpfen. Die Jungen ernähren sich von Plankton, erwachsene Karpfen von Insektenlarven, Schnecken und Würmern.

Karausche

Die Karausche gehört zur Familie der Karpfenfische und ist dem Karpfen vom Aussehen her ähnlich. Sie unterscheidet sich durch den kleineren Wuchs, die fehlenden Barteln und die großen Schuppen. Karauschen werden in der Regel 20bis ausschreiben, einheitlich-25 cm lang.

Ihre Hauptlebensräume sind flache Seen mit starker Vegetation und schlammige Weiher. Die Weibchen legen im Mai und Juni 150.000 bis 300.000 Eier an Wasserpflanzen ab, aus denen nach drei  bis sieben Tagen die Larven schlüpfen. Karauschen ernähren sich von Wirbellosen und Pflanzen.

Karauschen können ihren Sauerstoffverbrauch fast komplett einschränken und sich tagelang im Bodenschlamm eingraben. Der Alkoholanteil in ihrem Blut ermöglicht es ihnen, in gefrorenen Gewässern zu überleben.

Nase

Ebenfalls zur Familie der Karpfenfische gehört die Nase. Sie erreicht eine Körperlänge von 25-40 cm. Ihr Körper ist rundlich-oval. Der Kopf läuft in einen hornigen Unterkiefer mit scharfer Unterlippe aus. Das sieht wie eine knollige Nase aus und gab ihr den Namen. Mit der Unterlippe kann sie Algen abschaben –– ihre Hauptnahrung neben Larven und Krebsen.

Zur Laichzeit von März bis Mai schwimmen die Nasen flussaufwärts und legen an geeigneten Plätzen 20.000 bis 100.000 Eier in den Kiesgrund. Die Jungfische schlüpfen nach etwa 10 Tagen, während die Elternfische schon wieder in ihre angestammten, schnell fließenden Gewässer zurückgeschwommen sind.

Ukelei

Der Ukelei sieht zwar heringsähnlich aus, gehört aber zur Familie der Karpfenfische. Er wird etwa zehn bis 15 cm lang und hat einen schlanken Körperbau. Er war früher in Bayern als Steckerlfisch beliebt. Die Schuppen sitzen sehr locker in der Haut und gehen leicht verloren. Aus den silbernen Schuppen, dem „Fischsilber“ wurden künstliche Perlen hergestellt.

Der Ukelei lebt in größeren Schwärmen in stehenden und langsamen Gewässern. Sie laichen von April bis Juni in flachen Gewässerabschnitten ab. Dabei wird der Rogen an Steine, Unterwasserpflanzen, überschwemmtes Gras und an verrottendes Holz geklebt. Ernähren tut sich der Fisch von Plankton und Insekten, die an der Wasseroberfläche treiben.

Schleie

Die Schleie bildet eine eigene Unterfamilie der Karpfenfische. Sie werden 30 bis 50 cm lang und haben einen gedrungenen Körper, der von kleinen, tief in die Haut dringenden Schuppen bedeckt ist. Ihre Haut ist sehr dick und mit einem antibakteriell wirkenden Schleim überzogen.

In der Laichzeit von April bis August suchen die Schleien in Schwärmen dicht bewachsene Uferbereiche auf und legen klebrige Eier an Wasserpflanzen ab. Nach drei  bis fünf Tagen schlüpfen die Larven, die langsam heranwachsen.

Die nachtaktiven Schleien leben meist am Grund langsam fließender oder stehender Gewässer. Sie ernähren sich von am Boden lebenden Kleinlebewesen und Schnecken oder von Algen. Die Fähigkeit zur Kälte- und Hitzestarre und ihr geringer Sauerstoffbedarf ermöglicht es ihnen, kurzfristig auch extremen Sauerstoffmangel zu überleben. Deshalb sind sie auch in kleinen Tümpeln zu finden.

Rotfeder

Auch die Rotfeder gehört zu den Karpfenfischen. Sie erreicht eine Körperlänge von 20 bis 50 cm und hat einen seitlich abgeflachten, hochrückigen Körper.

Von April bis Juni laichen die Rotfedern in Schwärmen an die Wasserpflanzen des Uferbereichs. Dabei kann es auch zu Hybridisierungen mit anderen Karpfenartigen kommen.

Rotfedern leben in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit einem schlammigen Grund. Sie halten sich eher in den flachen und pflanzenreichen Uferabschnitten auf und ernähren sich von Wasserpflanzen, Algen und Wirbellosen. In den Wintermonaten tauchen sie in tiefere Gewässerbereiche ab und verlangsamen ihren Stoffwechsel.

Hecht

Der Hecht ist ein Raubfisch, der eine Körperlänge von 50 bis 100 cm erreicht. Er hat einen langgestreckten, walzenförmigen Körper und einen langen Kopf mit einem entenschnabelähnlichen Maul. Hechte sind pfeilschnell, die weit nach hinten verlagerten Rückflossen erlauben blitzartige Beschleunigungen und Wendemanöver.

Die Laichzeit beginnt im März und dauert bis in den Mai. Während dieser Zeit belagern die Männchen die Weibchen und bekämpfen sich untereinander heftig , wobei sie sich auch Verletzungen zuziehen können. Die Vermehrung erfolgt an bewachsenen Uferzonen und auf überfluteten Wiesen. Nach etwa zehn bis 30 Tagen schlüpfen die Larven. Die jungen Hechte wachsen mit 15 cm im ersten Jahr sehr schnell.

Hechte sind Standfische und leben in Ufernähe von Fließgewässern, Seen und größeren Teichen auf. Schilfränder dienen ihnen als Deckungsmöglichkeit. Dort ernähren sie sich von Fischen, Vögeln, Fröschen und kleinen Säugetieren.

Quelle und mehr Informationen: naturlexikon-bayern.de