Der Stadtwald

Grünräume in Frankfurt

Der Frankfurter Stadtwald ist mit rund 4.500 ha Fläche einer der größten Stadtwälder Deutschlands.

Die Stadt Frankfurt kaufte ihn im Jahr 1372 dem damaligen Kaiser Karl IV ab. Der Kaiser war in Geldnöten und gab für 8.800 Goldgulden das Reichsschultheißenamt ab, zu dem die gesamte Liegenschaftsverwaltung und damit auch der Stadtwald gehörte. Mit der Übergabeurkunde vom 2. Juni 1372 wurde die Stadt Frankfurt reichsfrei und musste dem Kaiser keine Steuern mehr zahlen. Man kann also sagen, dass die Unabhängigkeit und der wirtschaftliche Erfolg der Stadt auch auf dem Besitz von Bäumen gründen. Die Besitzrechte am Wald sowie die eigenständige Forstverwaltung wurden durch die Jahrhunderte hindurch nie aufgegeben. Der Stadtwald wird bis heute durch die Stadt Frankfurt bewirtschaftet.

Dies bietet die Möglichkeit, den Wald über die gesetzlichen Vorschriften hinaus nachhaltig zu bewirtschaften und zu schützen. Ein Großteil der Waldfläche ist als Klima-, Immissions- und Wasserschutzgebiet ausgewiesen. 19 Prozent der Fläche sind Fauna-Flora-Habitat-Gebiet gemäß der NATURA-2000-Richtlinien.

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Die Frankfurter und ihre Bäume – der Wäldchestag

Die enge Verbindung der Frankfurter mit ihrem Stadtwald zeigt sich in einer langen Tradition: Seit dem Mittelalter feiern sie am Dienstag nach Pfingsten ihren „Nationalfeiertag“, den Wäldchestag im Wald. Auch heute noch schließen manche Betriebe und die Stadtverwaltung an diesem Tag um die Mittagszeit, um den Beschäftigten die Teilnahme am Fest zu ermöglichen. Früher war der Wäldchestag ein Familienfest, man zog in den Wald, brachte Essen und Getränke mit und erfreute sich bei Gesang und Tanz. Im Laufe der Zeit änderte das Fest seinen Charakter. Aber auch wenn der Wäldchestag heute eher eine Kirmes ist, so herrscht unter den Bäumen eine ganz besondere Stimmung. Von Pfingstsamstag bis zum Wäldchestag besuchen etwa 100.000 Besucher dieses Ereignis.