Planen und Bauen

Frankfurt ist eine wachsende und prosperierende Stadt, die Einwohner- und Beschäftigtenzahlen nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Ein Ende dieser Entwicklung zeichnet sich derzeit nicht ab. Nach der derzeitigen Bevölkerungsprognose werden für das Jahr 2040 ungefähr 830.000 Einwohner geschätzt, etwa 120.000 mehr als heute.

Diese positive Ausgangsposition stellt die Stadt auch vor große Herausforderungen. Die neuen Frankfurter Bürger benötigen Wohnungen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze. Sie wollen in einem leben­digen Quartier einkaufen und sich dort mit Freunden in einem Cafe oder Restaurant treffen. In ihrer Freizeit möchten sie Sport treiben, ein Theater besuchen oder sich im Park erholen. Kinder und Senioren brauchen Einrichtungen, die auf ihre Bedarfe ausgerichtet sind. Zwischen all diesen Orten soll der Weg möglichst kurz, sicher und angenehm sein. Schädliche Auswirkungen auf Natur und Umwelt sollen vermieden werden.

Schon dieser kurze Überblick der verschiedenen Bedürfnisse verdeutlicht, dass die Entwicklung der Stadt gleichermaßen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen muss. Das Wachstum soll genutzt werden, um unsere Heimatstadt als lebenswerte und zukunftsfähige Metropole weiter zu stärken. Dazu muss es aktiv gestaltet und in sinnvolle Bahnen gelenkt werden, um nicht nur neue Quantitäten, sondern vor allem neue Stadtqualitäten entstehen zu lassen. Das in Erarbeitung befindliche integrierte Stadtentwicklungskonzept soll hierzu als Entwicklungsrahmen und Leitstrategie einen wirksamen Beitrag leisten.

Bereits seit geraumer Zeit verfolgt die Stadt Frankfurt am Main das Ziel der Innenentwicklung, um Urbanität zu entwickeln und Freiräume zu erhalten. Innenstadtkonzept, Europaviertel oder das Lyoner Viertel sind dabei wichtige Bausteine. Aber auch Arrondierungen am Stadtrand können sinnvoll sein und neue Freiraumqualitäten mit sich bringen, wie das Beispiel des Ernst-May-Viertels eindrucksvoll zeigt. Hinzu kommen die Bemühungen der Stadt, die Passivhaus-Bauweise zu fördern bis hin zum Plus-Energie-Haus.

Die Stadt erfüllt aber auch Funktionen, die weit über ihre Grenzen hinausgehen. Frankfurt ist Kern der sich ebenfalls dynamisch entwickelnden Metropolregion FrankfurtRhein­Main mit 5,5 Millionen Einwohnern und knapp 3 Millionen Beschäftigten. Das große Arbeitsplatzangebot der Stadt führt zu 330.000 Einpendlern pro Tag, wodurch Frankfurt tagsüber zu einer Millionenstadt wird. Hinzu kommen Studenten der sieben Hochschulen, Messe- und Kongressgäste sowie Besucher, die ihre Einkäufe in der Stadt erledigen oder abends in die Oper gehen. Die zunehmenden räumlich-funktionalen Verflechtungen im Ballungsraum machen es erforderlich, immer öfter in größeren Zusammenhängen zu denken und zu regionalen Initiativen und Strategien der räumlichen Planung beizutragen. Es gilt, die Belange von Stadt und Region in einem gemeinsamen Kontext zukunftsfähig zu gestalten.

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